Interview mit Mentalist David Pricking
„Krass, wie kann so was möglich sein?“ in der Schwäbischen Zeitung Gränzbote am 23.03.2012
Zauberkünstler David Pricking will sein Publikum mit Mentalmagie beeindrucken
„Unberechenbar“ heißt die Show, und unberechenbar ist, was David Pricking macht. Am Sonntag, 2S. März, präsentiert der aus Möhringen stammende Zauberkünstler ab l9 Uhr sein erstes abendfüllendes Programm in der Angerhalle in Möhringen. Wir haben im Vorfeld mit ihm über seine Magie gesprochen.
SZ: Herr Pricking, wie sind Sie zur Zauberei gekommen?
David Pricking: Ein Freund hat mir als ich klein war ein Video ausgeliehen, auf dem David Copperfield einen Kartentrick gezeigt hat. Da habe ich etwas gesehen… und mich dann in die Materie der Zauberei eingearbeitet. Als ich 16 war, hat es mich beim Rottweiler Ferien: auber dann ganz gepackt. Rund ein Jahr später bin ich in den Magischen Zirkel von Deutschland (MZvD) eingetreten. Ich habe mich weiterentwickelt bis ich irgendwann so gut war, dass ich in Shows und bei Firmenevents und auf Messen auftreten konnte‚ auch im Ausland.
SZ: Kann man zaubern lernen?
Pricking: Größtenteils ia. Zu Beginn braucht man ein unwahrscheinliches Durchhaltevermögen und eine gewisse Fingerfertigkeit. Manchmal muss ein Trick tausendfach geübt werden, ehe er klappt. Ich habe mir Bücher sowie Videos oder DVDs ausgeliehen und natürlich mit Kollegen gesprochen. Unter Zauberkünstlern gibt es eigentlich keine Geheimnisse. Wer dann einmal in der Materie drin ist, weiß fast immer, wie das Kunststück oder die Illusion funktioniert. Der Effekt des Zauberns ist aber gar nicht das Ausschlaggebende‚ sondern die Präsentation. 70 Prozent eines Zaubers leben davon, wie ein Kunststück den Publikum präsentiert wird.
SZ: Sie haben uns unglaubliche Kartentricks gezeigt. Führen Sie die auch in Ihrer Show vor?
Pricking: Nein, in „Unberechenbar“ wird es hauptsächlich um Mentalmagie gehen. Ich werde viel experimentieren, das Publikum stark die Show miteinbinden und versuchen, die Gedanken Einzelner zu lesen und sie in ihrer Handlung zu beeinflussen. Außerdem werde ich Dinge berechenbar machen, die eigentlich nicht berechenbar sind das habe ich als Diplom-Mathematiker und Informatiker gelernt. Das alles versuche ich aber mit Anekdoten aus meinem Lehrerleben in Tübingen und mit Humor zu verknüpfen.
SZ: Wie wollen Sie die Gedanken anderer Menschen lesen?
Pricking: Dazu gehören verschiedene Dinge. Ich kann zum Beispiel viel an der Haltung und am Augenbewegungsmuster der Menschen ablesen. Mit der Zeit merkt man, welche Personen geeignet sind und welche weniger. Einige lassen sich auch schlechter manipulieren als andere. Es sind wenige, aber es gibt auch die, die versuchen, den Zauberer bloß zu stellen, indem sie unehrliche Aussagen machen.
SZ: Müssen Sie lange für Ihre Tricks üben?
Pricking: Das ist phasenabhängig. Vor einer Aufführung kann es schon mal sein, dass ich fünf Stunden am Tag übe. Ansonsten habe ich aber nicht so viel Zeit, weil ich mich vor allem um meine Aufgaben als Lehrer kümmern muss. Deshalb konnte ich auch schon viele Auftritte nicht wahrnehmen. Viel Zeit kostet mich das Schreiben der Texte, über das, was ich an so einem Abend eigentlich alles erzählen will.
SZ: Ist Ihnen auf der Bühne schon einmal Malheur passiert?
Pricking: Natürlich. Es passiert recht selten, aber es kann sein, dass ich einfach etwas falsch vorhersage. Dann kann es auch vorkommen. dass ein Bühnenhelfer aus Versehen präparierte Gegenstände kaputt macht, was der Zauberer dann erst bei der Aufführung entdeckt. Meist kann er den Trick aber so umwandeln, dass das Publikum nichts davon bemerkt, denn es weiß ja gar nicht, was als nächstes geschieht.
SZ: Was erhoffen Sie sich von 1hrem Auftritt in Möhringen?
Pricking: Ich wünsche mir, dass die Zuschauer am Ende des Abends raus gehen und denken: „Krass, das habe ich bisher nur im Fernsehen gesehen, wie kann so was möglich sein? Und der kommt aus Tuttlingen!“